Nonnen
Heiligenfiguren – Nonnen
Nonnen weihen ihr Leben Gott und dem Dienst am Menschen in beständigem Gebet. Die Bezeichnung Nonne ist die weibliche Form von lat. nonnus – der Mönch. In einem Ordensgelübde geloben Nonnen, die drei evangelischen Räte – Armut, Keuschheit und Gehorsam – zu befolgen und besiegeln dieses Versprechen im sogenannten Profess. Der Profess – von lat. profiteor – ich bekenne – erfolgt zunächst für einen bestimmten Zeitraum, gleichermaßen auf Probe – der sogenannte zeitliche Profess, bevor er mit der ewigen Profess lebenslänglich besiegelt wird.
Bekannte Heiligenfiguren – Nonnen, die Geschichte schrieben
Viele Frauen, die wir als Heilige verehren, waren Nonnen und wirkten als solche zum Wohle der Menschheit. Häufig gründeten sie selbst Klöster, denen sie dann als Priorin vorstanden. Zu den bekanntesten Nonnen zählt sicherlich Hildegard von Bingen, deren sagenhaftes Wissen um die Heilkraft der Kräuter und über gesunde Ernährung bis heute erhalten geblieben ist und nichts von seiner Aktualität verloren hat. Im Jahr 1147 gründete sie ihr eigenes Kloster, das Kloster Rupertsberg auf dem Rupertsberg, an der linken Seite der Nahe.
Hildegard von Bingen – eine Nonne als Vorbild für kunstvoll gestaltete Heiligenfiguren
Auch wenn wir heute die Heilige Hildegard hauptsächlich als weise Kräuterfrau vor Augen haben, so ist doch die Wirkung Hildegards bis heute wesentlich übergreifender. Dies lässt sich am besten an den Heiligenfiguren erkennen, welche die Heilige Hildegard abbilden: In der rechten Hand den Ordensstab, in der linken ein Buch – symbolisch zeigen Heiligenfiguren, was die Heilige Hildegard für ihre Kirche bedeutet: Am 7. Oktober 2012 erhob Papst Benedikt XVI. sie zur Kirchenlehrerin, zum „doctor ecclesiae universalis“. Und ehrte damit eine Nonne und Heilige, die als Predigerin und Schriftstellerin viel zum Verständnis des christlichen Glaubens beigetragen hat. Ihr bekanntestes Werk heißt „Scivias“ – „wisse die Wege“. Damit begründet sie ihre eigene Glaubenslehre, in der Welt- und Menschenbild untrennbar mit dem Bild Gottes verwoben sind.